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26.11.2025

Zwei Nachrufe: Zum Tod von Dr. h.c. Martin Lohmann

Am 24. November, ist Dr. h.c. Martin Lohmann im Alter von 68 Jahren verstorben. Hierzu haben die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht e.V., Alexandra Maria Linder M.A., und Odila Carbanje, stellvertretende Bundesvorsitzende der CDL, je einen Nachruf veröffentlicht. 

Mutig, konsequent und kompetent – Nachruf auf Dr. h.c. Martin Lohmann von Alexandra Maria Linder

Martin, der sich sein Leben lang unermüdlich für das Lebensrecht eingesetzt hat, wurde im Oktober 2009 zum ehrenamtlichen Vorsitzenden des Bundesverbands Lebensrecht e.V. gewählt und hatte das Amt bis zum Frühjahr 2017 inne.

In dieser herausfordernden Zeit hat er konsequent, mutig und mit hoher journalistischer Kompetenz zum stetigen Wachstum des Marsches für das Leben in Berlin wesentlich beigetragen. Die Wahrung der Würde des Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod, Freiheit in Verantwortung und die Bewahrung der gesamten Schöpfung waren ihm wichtige Anliegen, die er zeitlebens in der katholischen Kirche, in Politik und Gesellschaft voranbrachte.

Er sah nicht nur die konkreten Gefahren für vorgeburtliche Kinder oder Menschen am Lebensende, sondern auch darüber hinaus die Folgen für Humanität und Ethik. Dabei scheute er keine Debatte und keine unbequemen Fragestellungen. Er nahm Kritik und öffentliche Diffamierungsversuche ebenso in Kauf wie berufliche Nachteile. „Veritas liberabit vos“ – „Die Wahrheit wird euch frei machen“ war einer seiner zentralen Leitsätze. Für sein Lebensrechtswirken erhielt er 1993 den Stiftungspreis der Stiftung Ja zum Leben.

Im Grußwort der von ihm gegründeten Akademie für das Leben zum Marsch für das Leben 2020 heißt es: „Der Marsch für das Leben wird von Mal zu Mal wichtiger. Das Zeugnis für das Leben vor Ort von Tag zu Tag auch. Das Recht auf Leben gilt immer – oder eben niemals. Es ist unteilbar.“

Für dieses lebenslange Engagement sind wir, der Vorstand, die Mitarbeiter und Ehrenamtler des Bundesverbands Lebensrecht und seiner Mitgliedsorganisationen, ihm sehr dankbar. Wir trauern mit seiner Frau Heike und seiner Tochter Prisca, werden Martins Stimme für das Leben vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Requiescat in pace.

Alexandra Maria Linder M.A.
Vorsitzende Bundesverband Lebensrecht e.V.

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Ein persönlicher Nachruf auf Martin Lohmann von Odila Carbanje, stellvertretende CDL-Bundesvorsitzende

Mich hat die Nachricht vom Tod Matin Lohmanns, wie so viele andere auch, tief erschüttert. Vor gut einem Jahr haben wir uns beim Marsch für das Leben in Köln noch getroffen. Er kam mit seiner Frau Heike zu unserem Stand und wir haben uns lange über die politische Lage, aber auch über private Dinge ausgetauscht. Als Martin Vorsitzender des BVL war, durfte ich zwei Jahre lang seinem Vorstand als Vertreterin der CDL angehören. Die konstruktiven Vorstandssitzungen fanden oft bei ihm Zuhause statt, wo wir eine äußerst gastfreundliche Aufnahme erfuhren, nicht zuletzt auch durch seine liebe Frau Heike.

Martin Lohmann hat in seiner Amtszeit immer versucht, ausgleichend und integrierend zu wirken und war auch offen für alle neuen Ideen. Da er im wahrsten Sinne des Wortes ein echter Konservativer war, hat er immer die rechte Mischung aus Neuerungen und Bewahren gefunden. Der Marsch für das Leben, den es damals nur in Berlin gab, erfreute sich in seiner Amtszeit immer größerer Beliebtheit. Klar in seiner Haltung zum Lebensschutz ging er in die Öffentlichkeit und warb für unser Anliegen. Dabei nutzte er seine ausgezeichneten Kontakte bei den Kirchen, in der Politik und bei den Medien.

Einer der Höhepunkte war dabei für mich eine Audienz bei Papst Franziskus, die durch Martins Wirken zustande kam. Papst Franziskus dankte uns für unsere Arbeit, segnete uns und bestärkte uns in unserem Engagement fortzufahren. In unserer Vorstandsgruppe, die nach Rom gefahren war, war auch ein Protestant, der, wie wir alle, sehr beeindruckt von diesem Erlebnis wieder nach Hause fuhr.

Obwohl Marin Lohmann kein Geheimnis aus seiner überzeugten Zugehörigkeit zur römisch- katholischen Kirche machte, war ihm die Ökumene sehr wichtig. Auch das zeigte sich beim Marsch für das Leben. So bezeichnete er die große Gemeinschaft beim Marsch auch als „die wahre gelebte Ökumene“.

Was ich immer mit Martin Lohmann verbinden werde, sind seine fundierten Kenntnisse, seine konsequente Haltung, sein mutiges Auftreten und seine humorvolle Art. Die große Lebensfreude, die er ausstrahlte, zog er aus seinem tiefen Glauben an Gott. Möge Gott ihn nun mit offenen Armen empfangen und seiner Frau Heike und seiner Tochter Prisca viel Kraft und Trost schenken.

Ergänzende Informationen:

Ein unerschrockener Kämpfer für die Wahrheit
Die Tagespost 24.11.25