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08.09.2025

Zum Welttag der Suizidprävention am 10.09.25: DHPV fordert Suizidpräventionsgesetz und Stärkung von Beziehungen

Am 10.09.25 ist Welttag der Suizidprävention. Er steht unter dem Motto: „Offen reden – aktiv verstehen – gesellschaftlich handeln“.  Aus diesem Anlass macht der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) auf die Bedeutung von Suizidprävention, guter Versorgung und tragfähigen sozialen Beziehungen aufmerksam. Zudem fordert er von der Bundesregierung ein zügiges Handeln – vor allem die Verabschiedung eines Suizidpräventionsgesetzes. 

„Wir brauchen dringend ein Suizidpräventionsgesetz – und zwar jetzt, nicht erst nach einer erneuten Debatte über die Beihilfe zum Suizid“, erklärte Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV, in einer Presseaussendung vom 07.09.25. Ein solches Gesetz müsse klare Strukturen schaffen, um Betroffene frühzeitig zu erreichen und Hilfen verfügbar zu machen.

„Suizidprävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder Mensch kann dazu beitragen – indem wir hinschauen, zuhören und Hilfsangebote sichtbar machen. Je früher Unterstützung greift, desto eher lassen sich Leid und suizidale Krisen verhindern“, so Prof. Dr. Ute Lewitzka, Inhaberin der ersten Professur für Suizidprävention in Deutschland und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHPV.

Der DHPV weist zudem darauf hin, dass eine gute Hospiz- und Palliativversorgung nachweislich Suizidwünsche reduzieren kann. „Eine gute Hospiz- und Palliativversorgung wirkt entlastend und suizidpräventiv. Entscheidend ist, dass Menschen wissen: Es gibt Unterstützung, es gibt Begleitung, es gibt Alternativen“, so Prof. Hardinghaus.

Darüber hinaus betont der DHPV die Bedeutung von Beziehungen. Im Koalitionsvertrag ist die Förderung von Caring Communities bzw. sorgender Gemeinschaften vorgesehen. Diese umfassen nicht nur professionelle Hilfsangebote, sondern auch tragende Beziehungen in Nachbarschaften, Vereinen oder Betrieben. Solche sozialen Netze geben Halt, mindern Einsamkeit und können damit ebenfalls suizidpräventiv wirken.

„Jeder Mensch braucht verlässliche Beziehungsnetze – in der Familie, im Freundeskreis und im unmittelbaren Lebensumfeld. Sie sind eine unverzichtbare Ressource, wenn das Leben schwer wird“, sagte Prof. Hardinghaus. „Wir fordern die Bundesregierung auf, die Förderung von Caring Communities zügig anzugehen.“

"Der Welttag der Suizidprävention erinnert daran, dass Suizid kein individuelles Schicksal, sondern der Umgang damit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung ist. Prävention gelingt nur, wenn Politik, Versorgungssysteme und Zivilgesellschaft gemeinsam handeln – im Bewusstsein, dass jeder Mensch zählt", so der DHPV abschließend.

Weitere Informationen:

Welttag der Suizidprävention – Deutschland

CDL-Themenrubrik Sterbehilfe und Suizid