24.10.2023
Verbände fordern 20 Millionen Euro für Suizidprävention
In einem Pressegespräch am 24.10.23 in Kassel haben Fachleute vom Nationalen Suizidpräventionsprogramm, der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention und der Deutschen Akademie für Suizidprävention auf die prekäre Lage vieler Hilfsangebote für suizidgefährdete Menschen hingewiesen. Sie fordern, die Suizidprävention nun endlich wirklich zu fördern und dafür 20 Millionen Euro bereit zu stellen.
Sie bezogen sich auf den Kasseler Aufruf 2023 zur Suizidprävention. Über 100 Professionelle haben in der letzten Woche auf zwei großen Tagungen in Kassel deutlich gemacht, dass noch in diesem Jahr Mittel für die Suizidprävention in den Bundeshaushalt 2024 aufgenommen werden müssen.
Im Juli 2023 verabschiedete der Bundestag nahezu einstimmig einen Antrag zur Förderung der Suizidprävention. In diesem Beschluss wurde die Förderung von zwei Projekten als besonders dringlich angesehen: Die Einrichtung einer bundesweit einheitlichen Rufnummer für die Suizidprävention. Diese soll Betroffenen, Angehörigen, Fachleuten und Interessierten vermitteln, dass es Hilfe gibt und zeitnah Kontakt zu bestehenden Hilfseinrichtungen herstellen können.
Direkt damit verbunden ist der Beginn eines Bundesförderprogramms Suizidprävention. Hier sollen Bund und Länder gemeinsam suizidpräventive Einrichtungen, Angebote und Netzwerke erhalten, entwickeln, fördern und aufbauen können.
An dem Pressegespräch nahmen Vertreter und Vertreterinnen aus Institutionen der niedrigschwelligen Suizidprävention teil, die sich besonders mit der Telefon- und Onlineberatung befassen. Gemeinsam beschrieben sie die prekäre finanzielle Lage, in der sich Hilfen für Menschen in suizidalen Krisen befinden. Auch die Zukunft des Nationalen Suizidpräventionsprogramms sei in Frage gestellt. Deshalb brauche es eine Förderung der Suizidprävention jetzt.
Weitere Informationen:
Kasseler Aufruf 2023: Deutschland braucht eine effektive Suizidprävention.
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