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14.02.2017

Protest: Keine Aufnahme weiterer selektiver Untersuchungen in die Regelversorgung!

Stellungnahme von 20 Gruppen und Organisationen anlässlich der Tagung des Gemeinsamen Bundesausschusses am 16.02.17 zu nicht-invasiven pränatalen Tests (NIPT).

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im August 2016 das Methodenbewertungsverfahren zur Einführung von nicht-invasiven pränatalen Tests (NIPT) auf die Trisomien 13, 18 und 21 in die reguläre Schwangerenversorgung eingeleitet. Das Plenum des GBA will am kommenden Donnerstag, den 16. Februar, das IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) mit der Erstellung einer Versicherteninformation beauftragen. Vor diesem Hintergrund haben sich 20 Gruppen und Organisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen die Aufnahme weiterer selektiver Untersuchungen in die Regelversorgung ausgesprochen

Die zur Diskussion stehenden NIPT auf die Trisomien 13, 18 und 21 bewirken laut Mitteilung zur Stellungnahme keine Verbesserung der medizinischen Versorgung der Schwangeren oder des werdenden Kindes. Aus den Ergebnissen der Tests ergeben sich keine Therapiemöglichkeiten, sie stellen lediglich die – eigentlich bereits getroffene – Entscheidung für das werdende Kind in Frage. „Die pränatale Suche nach genetischen Merkmalen ist eben keine Schwangerenvorsorgeuntersuchung, sondern eine selektive Fahndung nach unerwünschten Abweichungen. Aus diesem Grund gehört die selektive PND insgesamt auf den Prüfstand.“

Die unterzeichnenden Organisationen wenden sich daher gegen die weitere Normalisierung selektiver Pränataldiagnostik und fordern eine andere Art der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um Schwangerenvorsorge und Behindertenfeindlichkeit.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Gesellschaft der Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus e. V. (ASBH), die Arbeitsgemeinschaft für selbstbestimmtes Leben schwerstbehinderter Menschen e.V. (ASL), der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB), BioSkop Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften und ihrer Technologien e.V., der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (bvkm), das Diakonische Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V., die Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft e.V. (DGHWi), Gen-ethisches Netzwerk e.V. (GeN), die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) und das Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik.

Weitere Informationen:

Stellungnahme: Keine Aufnahme weiterer selektiver Untersuchungen in die Regelversorgung!
3 Seiten vom 14.02.17 (PDF-Format)