14.09.2022
PM: CDL fordert mehr Hilfen im Schwangerschaftskonflikt angesichts 11,5 Prozent mehr Abtreibungen
Am Dienstag hat das Statistische Bundesamt die Abtreibungszahlen für das 2. Quartal 2022 veröffentlicht. Hierzu nimmt die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL), Susanne Wenzel, wie folgt Stellung:
„Die Abtreibungszahlen steigen auch im 2. Quartal deutlich an. Setzt sich dieser bedauerliche Trend auch in den kommenden Monaten fort, werden wir in diesem Land für das Jahr 2022 erneut mehr als 100.000 vorgeburtliche Kindstötungen zu verzeichnen haben.
Mit ein Grund für die erneut steigenden Zahlen ist sicher in der Aufnahme der nichtinvasiven vorgeburtlichen Bluttests in den Leistungskatalog der Krankenkassen zu sehen. Das zeigt, dass unsere Warnungen berechtigt waren, mit der Kostenübernahme dieser Untersuchung durch die Krankenkassen würde diese Rasterfahndung nach Behinderung zu Regeluntersuchung werden.
Doch es werden vor allem die unter dem Deckmantel der Corona-Krise von der damaligen SPD-Familienministerin Giffey als Ausnahme eingeführten Vereinfachungen des Zugangs zur Abtreibung hier ausschlaggebend sein, wie etwa die telemedizinische Beratung, da diese nach dem Ende der Corona-Maßnahmen nicht wieder zurückgenommen, sondern inzwischen etabliert sind. Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die weitere Zunahme der Abtreibung mit Mifegyne® zu richten, denn hier wird derzeit in einem Pilotprojekt nach einer möglichst leichten Verbreitung dieser für Frauen nicht risikolosen Methode gesucht.
Die komplette Statistik ist allerdings dürftig, vor allem, wenn das Bundesamt nicht in der Lage ist, die Gründe für den Anstieg der Zahlen festzustellen. Es stellt sich die Frage nach dem Sinn einer statistischen Auswertung, aus der die Verantwortlichen keinen echten Erkenntnisgewinn erzielen können. Der Gedanke, dass dies womöglich gar nicht gewünscht ist, weil man sich mit den seit Jahrzehnten viel zu hohen Zahlen arrangiert hat, drängt sich unweigerlich auf.
Für die CDL zeigt sich in den Zahlen erneut: Es gibt offenbar ausreichend Abtreibungsmöglichkeiten. Und statt der Erleichterung des Zugangs zur vorgeburtlichen Kindstötung, der Werbung für Abtreibung und der Ausrufung eines angeblichen „Rechtes auf Abtreibung“ brauchen wir eine großangelegte Aufmerksamkeitskampagne für die Hilfen im Schwangerschaftskonflikt und Werbung für das Leben.“
Ergänzende Informationen:
11,5 Prozent mehr Schwangerschaftsabbrüche im 2. Quartal 2022 als im Vorjahresquartal
Pressemitteilung Statistisches Bundesamt 13.09.22