27.10.2015
PM: Beihilfe zum Suizid muß verboten werden
„Wer die Beihilfe zum Suizid zulässt, maßt sich an, Herr über Leben und Tod zu spielen.“ Zu ihrer Bundesversammlung trafen sich die Mitglieder der CDL am vergangenen Samstag (24.10.15) im Haus am Dom in Mainz. Vor dem Hintergrund der am 6. November 2015 stattfindenden Entscheidung des Deutschen Bundestages über die Beihilfe zum Selbstmord stand der assistierte Suizid im Mittelpunkt der diesjährigen Diskussion.
Bundesversammlung der Christdemokraten für das Leben e. V. (CDL) in Mainz
Horst Seehofer, bayerischer Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU, betonte in seinem Grußwort: „Für die CSU ist das christliche Menschenbild Ausgangspunkt und grundlegende Orientierung für das politische Handeln. In unserem Grundsatzprogramm steht festgeschrieben: „Wir wollen einen wirksamen Schutz des menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zu seinem Ende.“ Für mich gehört dazu, den Wert menschlichen Lebens auch in der Phase von Krankheit und Leid zu achten und die betroffenen Menschen gesellschaftlich wertzuschätzen.“
Dr. Peter Tauber, Generalsekretät der CDU, bedankte sich bei der CDL für ihren Einsatz: „Die Anliegen und Belange der Menschen zu vertreten, die noch nicht oder nicht mehr über eine eigene Stimme verfügen und für diese Menschen auf politischer Ebene Einfluss zu nehmen, verfolgen Sie mit Kompetenz und Selbstbewusstsein. Sie geben diesen Menschen eine Stimme.“
Prof. Dr. Patrick Sensburg weist in seinem Grußwort hin: „ Lebenserhaltende Therapie und unterstützter Selbstmord dürfen keine gleichwertigen Alternativen werden, sonst wird der Patient, der sich für die Lebenserhaltung entscheidet, den Angehörigen und der Gesellschaft gegenüber dafür begründungspflichtig.“
Bundesvorsitzende Mechthild Löhr griff die einzelnen Gesetzentwürfe in ihrem Jahresbericht auf und stellte ihre Gefährdung für den Zusammenhalt der Gesellschaft heraus. Vor allem der Entwurf des Bundestagsabgeordneten Brand werde in seinem Gefährdungspotenzial gravierend unterschätzt. Es sei notwendig, so Löhr, eine gesetzliche Regelung zu treffen, die „ausnahmslos alle schwachen und kranken, suizidgefährdeten und damit weitgehend wehrlosen Menschen“ umfassend schütze. So sei der Gesetzentwurf von Sensburg, Dörflinger und Hüppe „ein Glücksfall für die CDL“, stellte Mechthild Löhr fest. Die Beihilfe zum Selbstmord stehe in der Mehrheit der EU-Länder unter Strafe. „Aus gutem Grund hat das Parlament in Großbritannien erst kürzlich mit einer klaren Mehrheit beschlossen, dass die Beihilfe zum Selbstmord weiterhin ein Straftatbestand bleibt.“
Neben Information und Aufklärung gehören laut der CDL-Bundesvorsitzenden auch Einmischung Protest zu den Arbeitsfeldern der CDL. Löhr forderte die CDL-Mitglieder dann auch dazu auf, die verbleibenden zwei Wochen bis zur Abstimmung im Bundestag zu nutzen und sowohl selbst für den Gesetzentwurf von Sensburg/Dörflinger zu werben als auch entsprechende Aktionen zu unterstützen und gezielt auf Bundestagsabgeordnete zuzugehen.
Hauptredner des Tages war Prof. Dr. Sören Hoffmann. Der Professor für Philosophie an der Fern-Universität Hagen untersuchte in seinem Vortrag „Das gute Sterben und der Primat des Tötens – Wider die Normalisierung des Tötens“ die philosophiegeschichtlichen Hintergründe der Forderung nach der Einführung des assistierten Suizids.Hoffmann rief dazu auf, alles Mögliche zu tun, dass der Suizid gesellschaftlich nicht akzeptiert werde als ein „Hilfs-Angebot“. Der ärztlich assistierte Suizid dürfe keine Behandlungsalternative Schwer- und Schwerstkranker werden. „Wer die Beihilfe zum Suizid zulässt“, so Hoffmann, „maßt sich an, Herr über Leben und Tod zu spielen.“
Ergänzende Informationen:
CDL-Themenrubrik Sterbehilfe & Suizid
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