26.05.2015
BVL-Protest gegen Preisverleihung für Peter Singer
Pressemitteilung Bundesverband Lebensrecht: Peter Singer, werden Sie ein „Prophet des Lebens“! Statt Menschen mit Behinderungen implizit als „lebensunwertes Leben“ abzutun, soll der bekannte Bioethik-Professor das Lebensrecht uneingeschränkt akzeptieren
Der Bundesverband Lebensrecht (BVL) protestierte am 26.05.2015 vor der Urania gegen Ethik und Äußerungen von Peter Singer anlässlich der Verleihung des Peter-Singer-Preises an ihn selbst. Für den Bundesverband Lebensrecht hat Gerhard Steier (Berlin) das öffentliche Angebot der Urania an alle Kritiker angenommen, eine Stellungnahme zu Beginn der Veranstaltung abzugeben.
Mit seinem jüngsten Interview in der NZZ vom 24.05.2015 bestätigt der Bioethiker Peter Singer noch einmal die auch von Behindertenverbänden stark kritisierten Positionen zum Lebensrecht für Säuglinge und anderen Menschen, das er im Falle der Bewusstseinseinschränkung oder Behinderung in die Hände Dritter übereignet.
Steier bekräftigt die inhaltliche Kritik an Singers Position und wirft ihm vor, dass „Tiere keine Menschenrechte zuerkannt bekommen sollten von Menschen, die Bedingungen formulieren, unter denen kleinen oder geschwächten Mitmenschen das Grundrecht auf Leben entzogen werden kann. Der Tierschützer Singer ist ein Problem für den Schutz des Menschen.“
Gleichzeitig legt Steier dar, dass die Realität Singers Ideen schon weit voraus ist. „Embryonen werden zu Schönheitscreme verarbeitet, behinderte Babys (in Holland) nach der Geburt getötet, bei uns sagen wir zur tödlichen Säurespritze ins schlagende Herz vornehm Fetozid. Keine Partei im Bundestag will daran etwas ändern. Im Gegenteil, es soll noch in diesem Jahr nach den Vorstellungen etlicher Abgeordneter die Mitwirkung am Suizid Ärzten und nahestehenden Personen straffrei erlaubt werden.“
Singers Ethik, „die Person-Eigenschaft Ungeborenen und anderen wegzuphilosophieren“, bildet die ideologische Grundlage für die Rechtfertigung der Abtreibungspraxis. Steier kritisiert die Heuchelei derjenigen Anti-Singer-Demonstranten, die ansonsten stets ein angebliches "Menschenrecht auf Abtreibung" fordern, jährlich den "Marsch für das Leben" attackieren und gleichzeitig verkennen, dass ihre Abtreibungsrhetorik wie ein Kartenhaus zusammenfällt, wenn sie Singers Prämissen konsequent verneinen würden.
„Jedes Kind will leben.“ Steier bittet Professor Singer, seine Ansichten zu korrigieren und sein internationales Gewicht gegen die weltweite Todesursache Nr. 1, die Abtreibung, einzusetzen. Nie wieder dürfe es ein Reden über „unwertes Leben“ geben. Singer möge aufhören, ein „Vordenker des vermeintlichen Rechts auf Töten" zu sein, und zu einem „Propheten des Lebens“ werden.
Der Bundesverband Lebensrecht ist eine Arbeitsgemeinschaft der Lebensrecht-Bewegung und engagiert sich für den umfassenden Schutz des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Der BVL steht für ein bedingungsloses Ja zum Leben – jeder Mensch ist gleich wertvoll, unabhängig von Eigenschaften und Umständen.
Weitere Informationen:
Die Würde des Menschen ist unantastbar – Keine Ehrung von Euthanasie-Befürwortern!
Handout des Bundesverband Lebensrecht (BVL) vom 26.05.15 (3 Seiten im PDF-Format)
Peter Singer spricht behinderten Babys Lebensrecht ab
Seit Jahren setzt sich der Philosoph für Tierrechte ein. In Berlin soll dem Australier ein Preis verliehen werden. Dagegen gibt es Widerstand
Von Ulli Kulke
DIE WELT 26.05.15
Leben und leben lassen
Peter Nowak
Wieder einmal sorgt eine Preisverleihung an den Philosophen Peter Singer für heftige Diskussionen. Jetzt gehen auch einige seiner Anhänger auf Distanz
TELEPOLIS 26.05.15
Singer ist keinen Preis wert
Kommentar von Harald Reutershahn
Der "Förderverein des Peter-Singer-Preises für Strategien zur Tierleidminderung" zeichnet heute in Berlin den sogenannten Philosophen Peter Singer mit dem "Peter Singer Preis" aus. Das ist erstaunlich.
KOBINET-Nachrichten 26.05.15
Preisverleihung: Laudator von Philosoph Peter Singer sagt ab
WELT Online 26.05.15
Protest zum Peter-Singer-Preis
von Franz Schmahl
Berlin (kobinet) Der Peter-Singer-Preis wurde heute in Berlin erstmals verliehen. Er ging an den gleichnamigen Philosophie-Professor für seinen Beitrag zur "Tierleidminderung".
KOBINET-Nachrichten 26.05.15
Von Menschen und anderen Tieren
Von Christiane Link
Der australische Bioethiker Peter Singer erhält heute Abend in der Berliner Urania einen Preis – den nach ihm benannten "Peter-Singer-Preis für Strategien zur Tierleidminderung" eines neu gegründeten gleichnamigen Fördervereins. Doch Peter Singer ist keinesfalls unumstritten.
ZEIT Online Blog Stufenlos 26.05.15
Peter Singer, werden Sie ein „Prophet des Lebens“!
Statt Menschen mit Behinderungen implizit als „lebensunwertes Leben“ abzutun, soll der bekannte Bioethik-Professor das Lebensrecht uneingeschränkt akzeptieren.
PRESSEMITTEILUNG Bundesverband Lebensrecht (BVL) 26.05.15
Erklärung der Urania Berlin zur Veranstaltung des Fördervereins des Peter-Singer Preises für Strategien zur Tierleidminderung am 26.05.2015
Die Urania Berlin nimmt die große Zahl von Anfragen und Protesten zum Anlass zu einer Stellungnahme zur obigen Veranstaltung:
PRESSEMITTEILUNG Urania Berlin 26.05.15
Theresia Degener: Protest gegen Singer
von Franz Schmahl
Genf (kobinet) Theresia Degener begrüßt die Protestkundgebung „Kein Forum für Peter Singer" und übersandte heute Grußworte, weil sie selbst leider nicht teilnehmen könne.
KOBINET-Nachrichten 25.05.15
Schmidt-Salomon sagt Laudatio auf Peter Singer ab
Singer-Interview in der Neuen Zürcher Zeitung sorgt für Irritationen
Der Philosoph und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, hat seine Beteiligung am Festakt zur Verleihung eines Tierschutzpreises an den australischen Philosophen Peter Singer abgesagt.
MITTEILUNG Giordano-Bruno-Stiftung 25.05.15